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Kantenpunkte, Messprinzip: Tastpunkt Schneide - Schneidenlängenabhängigkeit


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Hallo zusammen.

Wir stoßen desöfteren auf ein Problem bei dem wir nicht genau wissen wie wir dieses am besten handhaben.

Und zwar arbeiten wir im Stanz-, Umformbereich mit Blechen und müssen fast bei jedem Teil den Beschnitt mit messen. Da eine Beschnittkante nie 100% ideal 90° und gerade ist, fragen wir uns mit welchem Messprinzip wir einen Kantenpunkt ordentlich auswerten können. Zurzeit arbeiten wir vermehrt mit dem Tastpunkt "Schneide". Uns ist aber aufgefallen, sobald die Schneidenlänge nicht die richtige Einstellung hat, kann es sein das der Kantenpunkt mal an der Unterkante, mal mittig oder weiter oben auf dem Beschnitt landet. Weitere Messungen ohne Verstellung der Schneidenlänge pro Bauteile ist somit nie zuverlässig möglich und mit jeder Menge arbeit verbunden. Welche Möglichkeiten sind am sinnvollsten? Ich habe mal zwei Bilder hinzugefügt um das Problem möglichst gut zu schildern.

Uns ist klar, das eine Kante beim optischen Messen nie 100% eine Kante, sondern mehr eine Rundung wird - und mit dem taktilen Messen, meiner Meinung nach nicht mit halten kann. Aber es wäre schön annähernd gleiche Ergebnisse zu erhalten

Über Tipps und Anregungen wären wir sehr dankbar.

Beispiel 1.JPG

Beispiel 2.JPG

Edited
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Hallo Herr Steinert,

Der Tastpunkt Schneide ist für Oberflächen, die nicht zuverlässig einen Winkel von weniger als 90° beschreiben, aus den von Ihnen bereits bemerkten Gründen tatsächlich eher ungeeignet. In diesem Fall müssen Sie über passende Hilfspunkte selbst definieren, in welcher Tiefe Sie die Kante antasten wollen. Um die Verschiebung zwischen Soll und Ist richtig auszugleichen empfielt es sich, ausgehend von dem Kantenpunkt zunächst einen Offset-Punkt auf der oberen Fläche zu erzeugen mit Messprinzip Intersect with Mesh. Anschließend erzeugen Sie einen weiteren Offset-Punkt die Kante hinunter in der gewünschten Tiefe, und wenden hier das Messprinzip Intersect with Mesh relative an (relativ zum ersten Offset-Punkt).

Falls Sie mit der Version 2020 oder neuer arbeiten und ihre Soll-Daten an der Kante einen abgerundeten, kontinuierlichen Verlauf haben (also keine "scharfe" 90°-Kante), nimmt Ihnen das Messprinzip "Kanten, Spalt und Bündigkeit" diese Konstruktionen ab. Dieses wird auf den Kantenpunkit angewendet, Sie müssen lediglich für Seite 1 einen Winkel > 90° auswählen und in den Parametern für Seite 1 die passenden Offsets der Hilfspunkte auswählen.

Ich hoffe das hilft Ihnen weiter.

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Hallo Herr Droegemüller.

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

Wir haben jetzt einige Male das Messprinzip Kanten, Spalt, Bündigkeit ausprobiert, allerdings können wir den Part nie beenden weil immer eine Fehlermeldung auftaucht, die das Drücken auf OK nicht ermöglicht. Leider muss ich gestehen dass wir mit diesem Prinzip noch nie gearbeitet haben. Ich werde mich mal in die Direkthilfe einlesen und zurückmelden sollten noch fragen offen bleiben.

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  • 3 months later...

Hallo!

Ich würde mich hier gerne einklinken, da auch wir das Problem wie beschrieben mit der Kantenmessung haben. Das Messprinzip Kanten, Spalten, Bündigkeit sieht vielversprechend aus, allerdings habe ich es wahrscheinlich nicht richtig verstanden. Die Antwort von Hr. Droegemueller kann ich nachvollziehen, das ein Punkt in einer gewissen Tiefe zur Oberfläche gemessen wird. Mir ist jetzt nicht ganz klar, wie das mit dem Messprinzip Kanten, Spalten, Bündigkeit dabei umgesetzt werden kann. Mir fehlt da der Parameter der "Tiefe". Auch komme ich mit den Ergebnissen nicht ganz klar.

Für mein Verständnis sollte der gemessene KP 01.s1_Umriss (Messprinzip Kanten, Spalten, Bündigkeit) viel tiefer sitzen als der gemessene KP 02 (Messprinzip Tastpunkt Schneide), da der Versatz zur Oberfläche ca. 0,2mm beträgt. Was mich zum nächsten bringt. Die Abweichung in dT beim KP 01 ist der absolute Abstand von KP 01 Soll-Punkt zum gemessenen KP_01.s1_Umriss und die Abweichung in dN ist die die vom KP 01.s1_Versatz. Ein Ergebnis von theoretischer Kante zu gemessener Kante (zum höchsten Punkt), erhalte ich so nicht.

image.thumb.png.f293d04db5349a15e1c16b9b528ed658.png

 

Eine Funktion oder ein Messprinzip wie es schon Eingangs erläutert wurde, bei dem die Schnitttiefe und der Versatz zur Oberfläche definiert wird, wäre wünschenswert. Die Umsetzung des Messprinzip Kanten, Spalten, Bündigkeit zeigt mir, dass es durchaus möglich ist, solch komplexe Konstruktionen zu erzeugen, ohne manuell die Punkt für Beschnitt und Oberfläche selber zu definieren und diese dann im Messprinzip zuzuordnen.

Mit freundlichen Grüßen E. Pusch

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Hallo Herr Pusch,

Basierend auf dem screenshot vermute ich, dass ihre CAD-Daten hier eine scharfe 90°-Kante bilden. Für diesen Fall ist das Messprinzip Kanten, Spalt und Bündigkeit leider noch nicht geeignet. Man kann im screenshot sehen, dass KP 01.s1_Umriss ebenfalls ein Tastpunkt (Schneide) ist. Im Messprinzip Kanten, Spalt und Bündigkeit können Sie oben links die Form der Kante auswählen, je nachdem, ob der Winkel der Kante größer oder kleiner als 90° ist. Wenn Sie kleiner 90° auswählen, wird der Umrisspunkt als Tastpunkt (Schneide) bestimmt, und liegt deshalb auch nicht wirklich tiefer als KP 02, da so ein Antasten an einer mehr oder weniger 90° Kante eben nicht sehr eindeutig ist, siehe mein Kommentar oben.

Wenn Sie stattdessen einen Winkel von größer 90° auswählen würden, könnten Sie die Tiefe, in der sie den Umrisspunkt platzieren möchten, im Dialog einstellen (Definitionsparameter, Seite 1, Innere Fläche, Umriss Position). Das wird aber wiegesagt nicht funktionieren, falls Ihre CAD Daten tatsächlich eine scharfe 90° Kante bilden. Sie müssten dann, wie in meinem Kommentar oben beschrieben, selbst einige Hilfspunkte konstruieren, anstatt das Messprinzip Kanten, Spalt und Bündigkeit zu verwenden. Wir können das Messprinzip Kanten, Spalt und Bündigkeit hoffentlich bald für diesen Fall mit scharfen 90°-Kanten erweitern ? 

Was die Ergebnisse betrifft: Wird das Messprinzip Kanten, Spalt und Bündigkeit angewendet, hat der Punkt, auf den das Messprinzip angewendet wird (hier KP 01) keinen eigenen Ist-Punkt, dessen Werte einfach gegen den Soll-Punkt verglichen werden. Stattdessen spiegeln die dN und dT-Werte hier die Kante als Ganzes wieder. Konkret heißt das: KP 01.dN ist KP 01.s1_Versatz .dn und KP 01.dT ist KP 01.s1_Umriss.dN. Ein Problem könnte hier sein, dass der Soll-Umrisspunkt genau oben an der scharfen 90°-Kante gefunden wird, und seine Normale dann nach oben zeigt, und nicht wie erwartet in den Spalt. Das ist dann wieder ein Nebeneffekt der scharfen 90°-Kante, für die das Messprinzip nicht geeignet ist, und führt eben dazu, dass eine falsche Richtung für die Bestimmung von dT verwendet wird und der Wert dadurch viel größer ist als erwartet.

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